Karriereplanung

Karriereplanung mit Effectuation: Wie Du Deinen Weg auch ohne klares Ziel findest 

Steht Deine Karriereplanung gerade auf wackeligen Beinen? Wünschst Dir eigentlich eine berufliche Veränderung, weißt aber nicht, wo Du anfangen sollst?

Oder spürst Du, dass ein nächster Karriereschritt ansteht, aber in Zeiten voller Unsicherheiten fällt es Dir schwer, Klarheit zu gewinnen?

Dann bist Du hier genau richtig!

In diesem Artikel stelle ich Dir die Effectuation-Methode vor – einen innovativen Ansatz in der Karriereplanung, der Dir hilft, auch ohne festes Ziel oder klare Rahmenbedingungen handlungsfähig zu bleiben.

Statt auf starre Pläne zu setzen, nutzt Du, was Du bereits mitbringst. Und entwickelst daraus Deinen ganz persönlichen, flexiblen Weg zum Wunschjob.

Aber fangen wir einmal von vorne an: Unsere berufliche Zukunft ist VUKA – schon mal gehört?

Ich habe bereits in einem separaten Blogartikel darüber geschrieben, warum unsere Arbeitswelt so unberechenbar ist. Wenn Du darüber mehr erfahren möchtest, lies gern genauer rein: „Warum unsere Arbeitswelt VUKA ist und meine 7 Tipps, wie Du sie trotzdem meisterst“.

Leider wird es immer Dinge geben, auf die wir keinen Einfluss haben: Aufgaben verändern sich, Unternehmen fusionieren, es gibt Einstellungsstopps und Krisen. All dies kann Deine Karriereplanung stark beeinflussen.

Worauf ich hinauswill, ist, dass Du verstehst, wie wichtig es ist, dass Du Dich nicht auf ein Ziel beschränkst, sondern Deine Augen offenhältst, um flexibel reagieren zu können, wenn die Unsicherheit besonders groß ist.

Gehen oder bleiben?

Solltest Du in Deinem Job bleiben oder ist die Kündigung doch die beste Lösung für Deine Unzufriedenheit? Mache jetzt den Test!

Mit nur 3 Minuten Zeitaufwand findest Du heraus, wie Deine berufliche Zukunft aussehen kann.

Um zu verdeutlichen, warum ich Dir dafür die Effectuation-Strategie ans Herz lege, möchte ich Dir einmal das Gegenteil vorstellen: das linear-kausale Denken.

An Universitäten und Hochschulen lernen wir besonders häufig linear-kausal zu denken. Diese Strategie funktioniert besonders gut in sehr stabilen Kontexten. Die Rahmenbedingungen sind klar, die Ziele genau definiert und wir arbeiten mit Hilfe von konkreten Entscheidungen und Plänen auf ein Ziel hin.

Wie lässt sich das auf Deine Karriereplanung anwenden?

Du hast vermutlich einen ersten Berufswunsch und erste Ideen, wohin Deine Reise als Nächstes gehen soll. Du informierst Dich, wo Du im Arbeitsmarkt mit Deinen Kompetenzen einen Platz finden könntest, und legst Dein berufliches Ziel fest. Danach richtest Du all Deine nächsten Schritte aus: Brauchst Du noch eine Ausbildung dafür? Wo kannst Du diese absolvieren? Was muss ich erledigen?

Im Unterschied zu dieser kausalen Logik steht die Effectuation-Logik!

Wenn Du Deine Karriere mit diesem Ansatz planst, gehst Du davon aus, dass Du Deine Zukunft mit Deinem Handeln formen kannst. Du triffst keine Vorhersagen und setzt Dir keine konkreten Ziele. Das Ziel ist offen und kann sich während des Prozesses verändern. Sicher ist nur der Ausgangspunkt, von dem aus Du Deine berufliche Zukunft gestaltest.

Gemäß dem Motto: „Die Laufbahn entsteht im Laufen“ (Michael Faschingbauer)

Wenn Du bereit bist, Effectuation auszuprobieren, nehme ich Dich mit in diese etwas andere Art der Karriereplanung und erkläre Dir hier Schritt für Schritt, wie Du kreative Lösungen für Deinen nächsten Karriereschritt findest, indem Du das linear-kausale Denken hinter Dir lässt.

4 Erfolgsprinzipien für Deine Karriereplanung mit Effectuation

Ich möchte Dir anhand der vier Prinzipien der Effectuation zeigen, wie Du Deine nächsten Schritte mit System flexibel und agil gestaltest – obwohl Deine und unser aller Zukunft unsicher ist.

Wenn Du magst, kannst Du Dich bereits während des Lesens direkt fragen, wie Du diese Prinzipien auf Dein Leben anwenden und für Dich direkt umsetzen kannst.

Bist Du bereit? Los geht’s!

  1. Das Prinzip der Mittelorientierung

Wir möchten weg davon, dass das Ziel die Voraussetzung für all unser Handeln ist, stimmts? Wie machen wir das sinnvollerweise? Du schaust heute genauer hin auf all die Dinge, die Dir direkt zur Verfügung stehen. Diese Ressourcen stellen die Basis Deiner Karriereplanung dar. Beantworte für Dich die Fragen:

  • Wer bin ich?
    Welche Werte hast Du? Was sind Deine persönlichen Vorlieben und Abneigungen? Wie siehst Du Dich selbst und wie nehmen Dich Andere wahr? Betrachte hierbei alle Facetten Deines Lebens zum Beispiel: Du bist Mutter, Arbeitskollegin, aber auch Yogaschülerin – was kannst Du aus jeder dieser Rollen für Dich herausziehen?

     

  • Was kann ich?
    Welche Kompetenzen privat und beruflich bringst Du mit? Welches Wissen empfindest Du als besonders wertvoll?

     

  • Was weiß ich?
    Hier geht es neben Deiner schulischen und beruflichen Laufbahn auch um Erfahrungen und Krisen, die Du erlebt und gemacht hast. Welche Freizeitaktivitäten oder kulturelle Begegnungen sind Teil Deines Lebens? Wie bist Du sozialisiert worden?

     

  • Wen kenne ich?
    Für Deinen Weg wirst Du Mitstreitende brauchen! Mobilisiere für Dein Vorhaben so viele Kontakte wie möglich: Familie, Freund:innen, Kolleg:innen, Kund:innen…reduziere Dich hier nicht auf Personen, die bereits in Deiner Wunschbranche arbeiten, sondern sei, wie ein:e richtige:r Effectuator:in offen für alle Möglichkeiten, die der Zufall und diverse Ideen, Netzwerke und Empfehlungen Dir geben können. Dies ist ein unschätzbarer Reichtum, aus dem Du schöpfen kannst!

Je nachdem, wo Du heute stehst und was Dir heute wichtig ist, kann es also sein, dass Du nicht nur EIN Ziel vor Augen hast, sondern eine Vielzahl an Optionen. Genau das möchten wir!

Effectuation heißt nicht, „ziellos“ zu handeln – es heißt vielmehr, dass Du weg von einem einzigen Ziel und hin zu allen denkbaren Optionen handelst.

Lasse Deiner Kreativität freien Lauf und erlaube Dir in alle Richtungen zu denken mit allen Mitteln, die Du bereits an der Hand hast.

 

  1. Das Prinzip des leistbaren Verlusts

Was ich mit diesem Prinzip meine, ist ganz einfach. Ich möchte, dass Du Dich fragst: „Was ist mir der Versuch wert?“ Wenn Du Dir überlegt hast, in welche Richtung Dein nächster Karriereschritt gehen könnte, kommt dieses Prinzip zum Tragen.

Um in eine Karriereoption hineinzuschnuppern, wirst Du Zeit investieren müssen. Frage Dich also, was schlimmstenfalls passieren könnte, wenn Du ein mehrtägiges Praktikum in einem für Dich interessanten Berufsfeld machst.

So gewährleistest Du, dass Du etwas ausprobieren kannst, ohne alles auf eine Karte setzen zu müssen, dass Machbarkeit vor Perfektion steht und dass Handeln vor langem Abwägen steht.

Mit diesem Prinzip stellst Du in einer beruflichen Veränderung sicher, dass Du Dir die Stabilität gibst, die Du trotz des Veränderungsprozesses brauchst. So kannst Du zum Beispiel abwägen, ob Du einen längeren Arbeitsweg in Kauf nehmen würdest, wenn Dich der Job mit seinen Aufgaben mehr erfüllt.

 

  1. Das Prinzip der Umstände und Zufälle

Ganz kurz gesagt geht es bei diesem Prinzip darum, dass Du Deinem Weg vertraust. Siehe Unerwartetes, Umwege oder Zufälle nicht als Hindernisse für das große Ziel (wie es in der kausal-linearen Denkweise üblich ist), sondern nimm diese „Hindernisse“ als echte Möglichkeiten wahr.

So behältst Du jederzeit die Kontrolle, kannst neue Optionen abwägen und für Dich den größten Nutzen aus der Situation ziehen.

Beispiel gefällig?

Stell Dir vor Du hast Personalmanagement studiert und siehst Dich für die Zukunft in der Personalentwicklung. Du machst ein Praktikum in einer Personalvermittlungsagentur und lernst auf einer Personalmesse einen Karrierecoach kennen, der für sein Team Verstärkung sucht. Diese Option bringt Dich sicher nicht an Deinen Wunschjob in der Personalentwicklung in einem Unternehmen – Du müsstest Dich selbstständig machen und eine Zusatzausbildung absolvieren.

Da Du aber auf die Chance in dieser Möglichkeit setzt, lässt Du sie Dir durch den Kopf gehen und sagst zu.

Wie Du weißt, besteht unsere gesamte Karriere aus diesen wundervollen Zufällen – nutze sie, um zu wachsen und ziehe alle Möglichkeiten zumindest in Erwägung!

 

  1. Das Prinzip der Partnerschaften und Vereinbarungen

Ich habe bereits oben erwähnt, dass es wichtig ist, das eigene Netzwerk in Gänze schon zu Beginn der beruflichen Neuorientierung miteinzubeziehen, damit Du Dir alle Möglichkeiten offenhalten kannst.

Manchmal sind es die Menschen, von denen wir es am wenigsten erwarten, die uns eine Tür öffnen können. Wenn Du nach dem Ansatz der Effectuation handeln möchtest, sei offen und transparent und sprich über Deinen Weg. Lasse niemanden außen vor.

Wie Dir diese 4 Prinzipien gezeigt haben, ist es wichtig, dass Du nicht nur einem einzigen Ziel hinterherrennst, sondern dass Du Dich breiter aufstellst, dass Du offen für Veränderungen bist und so Deine Karriere flexibel planst und agil bleibst.

Wenn Du mehr über Effectuation erfahren möchtest oder Fragen hast, schreibe mir gerne eine Mail. In meinem Coaching-Alltag begleite ich täglich Menschen mit der Effectuation-Methode zu ihrem Wunschjob und bin von Herzen gern für Dich da unter kontakt@newperspectivecoaching.de

Für Dich.

Für Deinen Wunschjob.
Deine Gesa Weinand

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